Nils Kimmerle berichtet über sein FSJ bei der BFL e.V.

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Nils Kimmerle berichtet über sein FSJ bei der BFL e.V.

Nils Kimmerle (FSJ) und Werkstatt-Beschäftigter Hakan Adigüzel arbeiten einen Tag pro Woche nachmittags zusammen an der Pforte in Oberboihingen.

Nach meinem Abitur und einer anschließenden drei monatigen Produktionstätigkeit entschied ich mich dafür, vor meinem Studienbeginn, noch ein halbjähriges FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) zu machen. Da ich ein Studium im wirtschaftlichen Bereich anstrebe, wollte ich dadurch die Möglichkeit nutzen, auch den sozialen Bereich kennen zu lernen.

Zufällig bin ich auf die Behinderten-Förderung-Linsenhofen e.V. (BFL) gestoßen. Nach erfolgreicher Bewerbung konnte ich als Zwischeneinsteiger mein FSJ am Anfang Januar im Bereich der Offenen Hilfen beginnen.

Die Offenen Hilfen bieten verschiedene Angebote für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Darunter fallen beispielsweise der sog. FED (Familienentlastender Dienst), bei dem Menschen mit Behinderung zu Hause betreut werden, verschiedene Freizeitangebote und Ferienfreizeiten.

Meine Aufgaben bei der BFL sind sehr abwechslungsreich. Ich beginne meine Arbeit täglich um 7:30 Uhr im Büro der OH (Offenen Hilfen) in Oberensingen. Dort erstelle ich z.B. Flyer für diverse Aktionen, die ich dann anschließend in der Werkstatt in Oberboihingen verteile. Weitere typische Aufgaben sind exemplarisch: Einkäufe tätigen, Briefe einkuvertieren und zur Post bringen, Pläne für die Freizeitgruppen der BFL erstellen und aushängen, Akten sortieren oder Formulare erstellen.

Neben der Bürotätigkeit betreue ich zusammen mit meiner Kollegin mittwochs und freitags die fünf- bis zehnjährigen Kinder der Bodelschwingschule, einer Schule für Kinder mit Behinderung, in der Nachmittagsbetreuung. Nach dem Mittagessen gehen wir oft in die Turnhalle oder bei schönem Wetter raus, wo sich die Kinder bei verschiedenen Ballsportarten, dem Trampolin – Springen oder beim Schaukeln austoben können.

Dienstagnachmittags bin ich als Mitbetreuer von zwei wöchentlich rotierenden Freizeitgruppen mit je fünf Menschen mit Behinderung tätig. Am Anfang des Jahres wird zusammen mit den Teilnehmern ein Plan für das kommende halbe Jahr entworfen und so gibt es bei jedem Treffen eine neue spannende Unternehmung wie Kegeln, Minigolf spielen, eine Museumsbesichtigung oder einen Filmnachmittag. Anschließend fahre ich die Teilnehmer noch nach Hause.

Am Donnerstag bin ich immer in Oberboihingen anzutreffen. Ich arbeite dort vormittags in der Werkstatt und nachmittags an der Pforte. Die Werkstatt ist der Ort, an dem die meisten Menschen mit Behinderung ihrer Arbeit nachgehen. Deshalb lernt man dort die meisten Beschäftigten kennen und erlebt, wie auch in der Nachmittagsbetreuung und den Freizeitgruppen, einen besonders persönlichen Kontakt. Am Nachmittag arbeite ich als Pfortenhelfer. Zusammen mit einem Beschäftigten nehme ich hauptsächlich Anrufe entgegen und verbinde gegebenenfalls weiter.

Am Freitagabend bin ich gelegentlich noch beim sogenannten „Treff am Freitagabend“, einer Abendgestaltung für Menschen mit Behinderung, bei der wir z.B. gemeinsam Billard oder Kegeln gehen. An manchen Samstagen gehe ich als Betreuer mit auf einen „Aktionstag“ – einem weiteren Freizeitangebot der Offenen Hilfen. Beim nächsten Aktionstag geht es in die Wilhelma.

Bei meinem halbjährigen FSJ habe ich mehrere Seminartage beim Wohlfahrtswerk. Bisher hatte ich erst einen Seminartag, an dem ich zu einer Seminargruppe dazu gestoßen bin und diese schon etwas kennenlernen konnte. An diesem Seminartag haben wir unter anderem Rollstuhl – Basketball gespielt, um uns in die Lage eines Rollstuhlfahrers versetzen zu können.

Abschließend kann ich sagen, dass mir mein FSJ bisher sehr gut gefällt. Meine Tätigkeiten bei der BFL sind sehr abwechslungsreich und der Kontakt zu den Menschen mit Behinderung bereitet mir sehr viel Freude.

Viele Grüße
Nils Kimmerle

Wenn Sie Personen kennen, die beispielsweise noch nicht wissen, was Sie nach der Schule ma­chen sollen – ein FSJ ist in jedem Fall eine Bereicherung für die Persönlichkeitsentwicklung und stärkt das Selbstbewusstsein durch eine sinnvolle Tätigkeit.

 Interesse? / Kontakt:

Frau Renate Schulz
Telefonnummer 0 70 22 / 9 63 66-25
Mail schulz@behinderten-foerderung.de
(Wir sind FSJ-Einsatzstelle des Wohlfahrtswerkes Stuttgart)

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