Einblicke ins Wohnen

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Einblicke ins Wohnen

Wohnheim Neckaraue, Oberboihingen

Monika Metzner

Monika Metzner ist 65 Jahre, arbeitet normalerweise halbtags in der Werkstatt und wohnt im Wohnheim Neckaraue der Behinderten-Förderung-Linsenhofen e.V. Aktuell befindet sie sich nur im Wohnheim, da die Werkstätten der Einrichtung geschlossen sind. Vormittags und mittags sind nun die Mitarbeiter aus den geschlossenen Tagesstruktur-Angeboten im Wohnheim zur Betreuung. „Wir erhalten kleinere Arbeiten ins Wohnheim und können uns so noch etwas beschäftigen. Ich arbeite gern und bin auch gern mit anderen Menschen zusammen. Mir fehlt die Arbeit in der Werkstatt sehr und manche Kollegen aus der Werkstatt sehe ich gerade nicht mehr.“ sagt Monika Metzner.

Im Wohnheim hat jeder seine Aufgaben. „Ich lege Handtücher zusammen und putze den Tisch nach dem Essen ab. Ansonsten höre ich Musik und male gerne, manche machen Spiele.“ Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen – da kommen dann die regulären Wohnheim-Betreuer.

Die Gruppenbereiche im Wohnheim sind getrennt. Aktuell können die Bewohner ansonsten nur in den Garten, kleinere Spaziergänge machen.

„Wenn im Fernsehen Nachrichten zu Corona kommen, schalte ich gleich um.“ Im Wohnheim fühlt sie sich jedoch sicher. „Ich bin froh, wenn wir das Virus nicht bekommen. Eine Maske möchte ich ungern aufziehen. Wenn es Pflicht wäre, würde ich sie aber tragen.“ Monika Metzner hält sich an die Hygieneregeln: „Ich halte Abstand und wasche meine Hände. Manchmal benutzen wir Desinfektionsmittel.“

„Ich freue mich, wenn ich wieder in die Stadt kann und auch Mal wieder Ausflüge machen kann.“

Mit der Betreuung ist Monika zufrieden: „Alle Betreuer sind super! Wir sind froh, wenn jemand für uns da ist. Ich kann nicht klagen und kann nur Gutes sagen!“

Am 2. Mai hat sie Geburtstag. Der wird auf der Gruppe gefeiert. „Mit der Familie feiern wir den Geburtstag nach – das haben wir schon ausgemacht.“, freut sich Monika Metzner.

Ambulant Betreutes Wohnen, Nürtingen

Mitarbeiterin und Ursula Baur

„Manchen geht es mit der aktuellen Situation nicht so gut, die Arbeit wird vermisst und das soziale Leben fehlt.“ berichtet eine Betreuerin der Gruppe. „Eine Bewohnerin macht sie sich viele Gedanken, wie es weitergeht. Corona ist auf der Gruppe jeden Tag Thema. Freunde und Werkstatt werden vermisst“. Einem Bewohner gefällt es in der Situation sehr gut. Er will eigentlich gar nicht mehr arbeiten.

Ursula Baur weiß sich auch in der aktuellen Zeit zu beschäftigen.

Die Mitarbeiter im Ambulant Betreuten Wohnen sind trotz der vielen Maßnahmen besorgt und hoffen, dass das Virus nicht in Einrichtung kommt. Als Problem wird auch die fehlende Nähe zu den Bewohnern gesehen. „Manche brauchen einfach soziale Nähe – das stellt eine große Herausforderung dar.“

Ursula Baur (60) fühlt sich gut. Sie ist bereits 40 Jahre in der Einrichtung und wohnt im Ambulant Betreuten Wohnen in Nürtingen. „Ich gehe ab und zu spazieren und mich sonnen mit Mund-Nasen-Schutz. Dann lege mich auf die Wiese beim Ruderclub. Ich halte Abstand, bin alleine und höre Musik. Mir fehlen meine Freunde. Die Werkstatt fehlt mir nicht so sehr.“

„Sonst fühle ich mich wohl. Ich nehme das Virus ernst. Ich habe eine Maske und halte Abstand zu anderen. Atmen mit Maske fällt mir schwer. Wenn ich Abstand habe und im Freien bin, nehme ich die Maske ab. Alle sind gerade zuhause, manchmal gibt es deshalb Streit.“, berichtet Ursula Baur. „Wir kriegen kleinere Arbeiten zur Heimarbeit – das finde ich gut!“

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