Die Teilnahme am Berufsbildungsbereich in der Werkstatt in Frickenhausen findet in modern eingerichteten Räumlichkeiten statt und orientiert sich an einer aktuellen Konzeption mit zukunftsgerichtetem Lerninhalt. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen innerhalb von zwei Jahren soweit in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Leistungsfähigkeit zu fördern, dass einer geeigneten Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder innerhalb des Werkstattkontextes nachgegangen werden kann. Angebote zum Training von lebenspraktischen Fertigkeiten ergänzen diese Maßnahmen arbeitsbegleitend.
Der neugestaltete, helle Kursraum berücksichtigt den zeitgenössischen Alltag junger Menschen. Neben werkstatttypischen Arbeitsmitteln, wie Schraubstöcken, Bohrern und Sägen, sind kognitive Lehr- und Lernmaterialien sowie eine mediale Ausstattung mit Beamer und Tablets vorhanden.
Der Berufsbildungsbereich orientiert sich am HEGA 6/2010-Fachkonzept der Arbeitsagentur und ist konform mit der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch. Er teilt sich in das Eingangsverfahren (drei Monate), das erste Jahr (zwölf Monate) und das zweite Jahr (zwölf Monate).
Das übergeordnete Ziel ist die Vermittlung Teilnehmenden auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
insgesamt 20 Plätze für das erste und zweite Jahr im Berufsbildungsbereich
Ablauf
Im Eingangsverfahren werden mithilfe des handlungsorientierten Testverfahrens „hamet e“ elementare handwerklich-motorische Kompetenzen von Menschen mit erhöhtem Förderbedarf erfasst und daraus eine Förderplanung abgeleitet. Zudem werden Wünsche erfragt, erste Lerninhalte vermittelt und Schlüsselkompetenzen, wie Pünktlichkeit und Teamfähigkeit, gelehrt.
Das erste Jahr beschäftigt sich mit der Vermittlung von sozial-kommunikativen Kompetenzen, Methodenkompetenzen, Aktivitäts- und Umsetzungskompetenzen, personalen Kompetenzen und allgemeinen Grundfähigkeiten im Bereich IT und Medien, Arbeitsplatzgestaltung und Lebenspraxis. Zudem wird binnendifferenziert der festgestellte Förderbedarf umgesetzt und auf Lernwünsche der Teilnehmenden eingegangen.
Das Jahr wird von fünf verschiedenen einwöchigen Praktika innerhalb oder außerhalb der Werkstatt durchzogen, welche reflektiert und ausgewertet werden.
Im zweiten Jahr entscheiden sich die Teilnehmenden für zwei halbjährliche Praktika innerhalb oder außerhalb des Werkstattkontextes. Diese Praktika orientieren sich an den Bildungsrahmenplänen der jeweiligen Ausbildungsberufe, werden begleitet, reflektiert und ausgewertet. Am Ende des zweiten Jahres erhalten die Teilnehmenden ein Abschlusszertifikat.