Auszubildende von HELLER engagieren sich für die BFL
Auf dem Bild sind zu sehen (v.l.n.r.): Simon Kluge (Ausbilder, HELLER), Frank Locke (Gruppenleiter, BFL), Steffen Maier (Auszubildender, HELLER), Lukas Gienger (Auszubildender, HELLER), Tobias Reiser (Bereichsleiter, BFL), Achim Hammley (Ausbilder, HELLER), Matthias Röhm (Dualer Student, BFL). Es fehlten: Martin Schmeckenbecher (Ausbildungsleiter, HELLER), Jens Graul (Ausbilder, HELLER), Hannes Ulmer (Auszubildender, HELLER) und Chaohu Wang (Auszubildender, HELLER).
Mitte Juli überbrachten Ausbilder und Auszubildende der Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH die generalüberholte Sondermaschine der Werkstatt für behinderte Menschen in Oberboihingen und nahmen diese vor Ort in Betrieb. Im Rahmen eines Auszubildenden-Projekts wurde diese für die Behinderten-Förderung-Linsenhofen e.V. (BFL) optimiert.
Durch das jährlich in Nürtingen stattfindende Fußballturnier der HELLER-Azubi-Initiative (HAI) für Menschen mit und ohne Handicap kannten sich die Verantwortlichen von HELLER und die der Behinderten-Förderung-Linsenhofen e.V. (BFL) bereits. Ende 2019 reifte seitens der Ausbilder des Nürtinger Werkzeugmaschinenherstellers schließlich die Idee, das soziale Engagement auszubauen und mit der Ausbildung zu verbinden. Sandra Irmer, Ausbilderin für technisches Produktdesign, nahm in der Folge Kontakt zum Bereichsleiter der Werkstatt für behinderte Menschen in Oberboihingen Tobias Reiser auf und bot die Kompetenzen der Auszubildenden im Rahmen eines Projekts an. Die Ausbilder Simon Kluge, der für die Ausbildung der Industriemechaniker zuständig ist sowie Jens Graul, der die Zerspanungsmechaniker anleitet, sondierten gemeinsam im Vorfeld mögliche Projekte. Seitens der BFL war rasch eine Herausforderung gefunden an der man selbst „fast verzweifelt war“, so Frank Locke, Gruppenleiter der Werkstatt Oberboihingen. In seiner Gruppe wird mit einer Sondermaschine zur Bearbeitung von Kunststoffrollen gearbeitet, die nicht so funktionierte, wie sie sollte. Immer wieder traten Probleme auf. „Wir waren sehr erfreut über das Angebot der Firma Heller, unsere Sondermaschine als Auszubildenden-Projekt anzugehen. Wir selbst sind damit an unsere Grenzen gekommen.“, berichtet Bereichsleiter Tobias Reiser.

Lukas Gienger (links) und Steffen Maier (rechts) beim Aufstellen der Sondermaschine.
Die sich im dritten Ausbildungsjahr befindenden Lukas Gienger (Industriemechaniker) und Steffen Maier (Mechatroniker) erinnerten sich an den Projektstart sowie -ablauf: „Wir hatten die Maschine Anfang des Jahres abgeholt und in unsere Werkstatt transportiert. Dort versammelten wir Auszubildenden uns zunächst und analysierten die Maschine mechanisch und elektrisch. In der Folge erarbeiteten wir eine Zusammenfassung inklusive Optimierungs- und Erneuerungsbedarf. Dann wurden zunächst Skizzen und Zeichnungen erstellt, bevor die notwendigen Teile zerspant wurden. Gleichzeitig wurde das Programm der Maschine optimiert.“ Die interdisziplinäre Teamarbeit war ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Da sind sich alle einig. „Gerade die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen ist interessant“, betont Simon Kluge. So waren angehende technische Produktdesigner, Mechatroniker, Industriemechaniker und Zerspaner beteiligt.
Jeden zweiten Freitag arbeiteten die Auszubildenden an dem Projekt. Zwischenzeitlich war der Prozess jedoch unterbrochen. „Wie geplant konnte das Projekt nicht durchgeführt werden, da die Ausbildung aufgrund der Corona-Pandemie ein paar Wochen geschlossen war“, erklärt Achim Hammley, der im Ausbilderteam von HELLER für die Elektroniker verantwortlich ist. Durch die lange Unterbrechung bestand eine große Herausforderung darin, sich wieder in das Projekt einzuarbeiten. „Wir Ausbilder standen den Auszubildenden lediglich unterstützend zur Seite und kümmerten uns um die Materialbeschaffung“, berichten Hammley und Kluge.
Mitte Juli gab es dann Anlass zur Freude. Die Ausbilder und Auszubildenden übergaben die generalüberholte Sondermaschine wieder an Tobias Reiser und Frank Locke, die dem Projektteam einen „riesen Respekt“ zollten und sich bedankten.

100% funktionsfähig erleichtert die Maschine nun wieder die Arbeit der beschäftigten Menschen mit Handicap.
Neben der Sondermaschine bestehen noch zwei kleinere Projekte für die Werkstatt in Oberboihingen, welche noch bearbeitet werden. Und auch darüber hinaus können sich Ausbildungsleiter Martin Schmeckenbecher, Simon Kluge und Achim Hammley eine dauerhafte Kooperation vorstellen: „Gerne laden wir die BFL zu einer Führung durch unsere Ausbildungsabteilung ein und sind auch für weitere Projekte jederzeit offen“ hieß es von Seiten von HELLER. „Das Angebot nehmen wir selbstverständlich gerne an“, freut sich Tobias Reiser abschließend.