Das Paradies liegt ganz in der Nähe

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Das Paradies liegt ganz in der Nähe

Gutgelaunt und bestens ausgerüstet mit Sonnenhüten und Mund-Nasenschutz machten sich am Montag Seniorinnen und Senioren der „Inklusiven Seniorengruppe“, ein Kooperationsprojekt des evangelischen Kirchenbezirks und der Behinderten-Förderung-Linsenhofen, auf den Weg in den „Garten Eden“, den Versuchsgarten der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in der Braike in Nürtingen. Die Gruppe hatte sich bei einem Wochenende im Stift Urach im letzten Jahr kennengelernt und man freute sich, sich nun wieder (mit Abstand) begegnen und an der frischen Luft gemeinsam etwas erleben zu können.

Der „Garten Eden“ ist in erster Linie dazu da, den Studierenden der Landschaftsarchitektur ein praktisches Studium zu ermöglichen. Aber auch Besucher dürfen sich an ihm erfreuen und Anregungen für ihren eigenen Garten holen.

Dass der Garten seinen Namen zu Recht trägt erlebten die Teilnehmer auf einer Führung durch Gärtnermeister Peter Faber. Wie die Menschen, so hat auch jede Pflanze ihre ganz eigenen Bedürfnisse und stellt unterschiedliche Ansprüche an Bodenbeschaffenheit und Licht. Deshalb gibt es im Garten ganz verschiedene Pflanzbereiche – für Schattenliebhaber und Sonnenhungrige, für solche, die gerne im Wasser stehen und andere, die es steinig und karg mögen, für Viel- und Wenigesser. Und es gibt besondere Seltenheiten wie z.B. die „Gelenkblume“, deren Blüten sich seitwärts drehen lassen und dann in dieser Position bleiben. Eine Teilnehmerin, die zu gerne einen Blumenstrauß gepflückt hätte, was aber nicht gestattet ist, freute sich, als der Gärtner ihr diese besondere Blume überreichte. Nicht schlecht staunten die Teilnehmer, als sie hörten, dass die Studierenden alle lateinischen Namen der Pflanzen kennen müssen. Dies ist wichtig, weil diese Namen überall auf der Welt bekannt sind.
In diesem paradiesischen Umfeld fühlen sich natürlich auch die Tiere wohl: Schon sehr genau hinschauen musste man, um die Fröschchen im Tümpel zu entdecken, dagegen waren die fleißigen Hummeln und Bienen allgegenwärtig. Für sie und viele andere Insektenarten gibt es ein schönes Insektenhotel. Und über allem schwebten Milan und Bussard, die ihre Brutstätten in den alten Bäumen haben. Auch Ringelnattern gibt es am Teich, zu Gesicht bekamen die Teilnehmenden aber keine, da die Tiere durch die Erschütterungen, die das Gehen verursacht, gewarnt werden und sich zurückziehen.

Nach der Führung ging der Nachmittag mit meditativen Bewegungsanregungen von Martin Gross, die uns unsere Verbundenheit mit den Elementen körperlich nachspüren lassen, zu Ende. Alle waren sich einig: Das war ein schöner Nachmittag!

Text von Monika Petsch, Diakonin in der Bezirksseniorenarbeit des Evang. Kirchenbezirks Nürtingen

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