Jubelnde Gesicherter beim 8. integrativen Fußballturnier in Oberboihingen

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Jubelnde Gesicherter beim 8. integrativen Fußballturnier in Oberboihingen

Ein Sieger und doch nur Gewinner beim integrativen Fußballturnier

Zum nunmehr 8. Mal fand am vergangenen Freitag in Oberboihingen das integrative Fußballturnier von „Leben inklusiv e.V.“ statt. Insgesamt acht Mannschaften traten beim Wettkampf gegeneinander an, zusammengesetzt aus jeweils drei jungen Menschen mit und ohne Behinderung aus Betrieben, Schulen und Einrichtungen in der Region. Gemeinsam bewiesen sie dabei eindrucksvoll, dass Teamwork und Zusammenhalt auch im Sport keine Barrieren kennt und sogar zum Sieg verhelfen kann. Angefeuert wurden sie dabei von den tosenden Jubelrufen der zahlreichen Zuschauer in der Ballspielhalle.

OBERBOIHINGEN: Fußball verbindet bekanntlich. Eben diesen Gedanken verfolgt die Einrichtung für Menschen mit Behinderung „Leben inklusiv e.V.“ aus Oberboihingen mit ihrem integrativen Fußballturnier. Am vergangenen Freitag hatte sie zur inzwischen achten Auflage des sportlichen Wettkampfes in die Ballspielhalle in Oberboihingen eingeladen. Angetreten waren in diesem Jahr gleich acht Mannschaften. „Jeweils drei zumeist junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bilden dabei ein Team“, erklärte Philipp Herrmann, einer der Vorstände beim Verein aus Oberboihingen und selbst aktiv als Trainer einer Regionalmannschaft. Rekrutiert wurden die Spielerinnen und Spieler dabei aus umliegenden Schulen, Ausbildungsbetrieben und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung. Dabei war das Interesse an der Teilnahme vor allem auch bei den Unternehmen und Bildungseinrichtungen in diesem Jahr sehr groß. „Das Turnier ist gelebte Inklusion. Menschen mit verschiedenen Hintergründen spielen gemeinsam in einem Team. Dabei wird nicht Rücksicht auf die Schwachen genommen, sondern diese werden mit ihren Stärken integriert. Das sind Werte, auf die auch Unternehmen und Schulen sehr stolz sein können, und diese fördern wir durch diesen gemeinsamen Wettkampf auf spielerische Art“, betonte Herrmann.

Die Geschwister-Scholl-Realschule brachte ihren eigenen Fan-Block mit

Währenddessen war das Turnier auf dem Spielfeld bereits im vollen Gange und sorgte für Spannung pur: Bei der Partie der Geschwister-Scholl-Realschule Nürtingen zusammen mit Leben inklusiv gegen Auszubildende der Firma IST Metz aus Zizishausen mit der Lebenshilfe Zollernalb kam es zu einem Elfmeter. Lautstark wurden die Spielenden der GSR von ihrem eigens mitangereisten Fan-Block angefeuert – doch der Torwart konnte den Ball halten.
Um auch den Teamgeist zu würdigen, wurde unabhängig von den Platzierungen ein Fair-Play-Pokal vergeben. Dieser ging an die Mannschaft aus Auszubildenden vom Technologiekonzerns Thales, die zusammen mit den Karl-Schubert-Werkstätten angetreten waren. Auch letztere zeigten sich begeistert von ihren neuen Teamkollegen bei Thales, aber auch dem Turnier an sich: „Wir hatten heute so richtig viel Spaß! Das war so ein toller Tag, und die Mannschaften waren richtig wie Freunde. Wir freuen uns schon wahnsinnig auf das nächste Jahr“, ist sich das Team einig, als sie nach dem Turnier noch zusammensitzen. Dass sie nicht gewonnen haben, interessierte sie dabei gar nicht so sehr. Gleiches galt für das Team vom Mercedes-Benz-Werk Untertürkheim im Doppel mit der Lebenshilfe, welches es jedoch nicht ganz auf das Siegertreppchen schaffte. Turbulent war dann das Spiel der Freihof Realschule Kirchheim mit Leben inklusiv gegen die GSR – ebenfalls mit einem Dreier-Team aus den Wohnheimen und Werkstätten von Leben inklusiv. Doch alle Teams waren so stark in der Abwehr, dass das Spiel nur durch anschließendes Elfmeterschießen entschieden werden konnte.

Es gab an diesem Tag nur Gewinner

Eng standen die Mannschaften beieinander, als die Bälle auf das Tor geschossen wurden. Mit einem knappen 7:8 sicherte sich die Freihof Realschule dennoch den dritten Platz. So standen sich im großen spannenden Finale die Johannes-Keppler-Realschule mit Leben inklusiv und die Azubis der Firma Nagel aus Zizishausen zusammen mit dem BHZ Stuttgart gegenüber. Und auch wenn das Team Nagel/BHZ das Turnier als großen Sieger für sich entscheiden konnte: „Ausnahmslos alle teilnehmenden Mannschaften waren an diesem Nachmittag wahre Gewinner“, bekräftigt die Organisatorin Katharina Ramsperger. So sah es auch Oberboihingens Bürgermeister Ulrich Spangenberg: „Ich bin total begeistert. Die jungen Menschen spielen hier gemeinsam und legen dabei eine sportliche Meisterleistung hin. Das gehört wirklich gewürdigt.“ Und so kam es natürlich auch bei der feierlichen Preisverleihung, als die Mannschaften ihre verdienten Pokale überreicht bekamen – mit dem großen Edeka-Sigel-Cup als Wanderpokal. Doch nicht nur das: Das Team der
Firma Nagel mit dem BHZ als Erstplatzierte wurde mit einer Einladung zu einem Spiel der 1. FußballBundesliga bei TSG Hoffenheim – natürlich als ganze Mannschaft. „Auch das fördert die Team-Bildung“, so Herrmann zum Abschluss.

>>Die Bilder unseres zweiten Fotografen folgen in den nächsten Tagen als eigener Beitrag <<

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