Alarm in unserer besonderen Wohnform – Feuerwehr und PSNV probten mit uns den Ernstfall

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Alarm in unserer besonderen Wohnform – Feuerwehr und PSNV probten mit uns den Ernstfall

Im Rahmen einer realitätsnahen Einsatzübung probten am vergangenen Montagabend Feuerwehr, Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) und das Team von Leben inklusiv e.V. den Ernstfall in der besonderen Wohnform in Oberboihingen. Ziel war es, die Abläufe im Brandfall zu trainieren und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte mit den Betreuungsteams zu stärken.

Oberboihingen: Punkt 19 Uhr schrillte der Feueralarm in der besonderen Wohnform von Leben inklusiv in der Stattmannstraße los. 29 Menschen befanden sich noch im Wohngebäude, darunter die Bewohnenden mit geistiger und teils auch körperlicher Behinderung. Während dichter Nebel durch die Flure zog, brachten die Betreuungskräfte fast alle Personen rechtzeitig ins Freie – vier jedoch blieben zunächst vermisst. Sofort rückte die Feuerwehr Oberboihingen mit einem Großaufgebot an – natürlich mit Blaulicht und Sirene. Doch was wie ein echter Einsatz wirkte, war eine geplante Übung.

Unter den Augen zahlreicher Zuschauenden sowie von Bürgermeister Ulrich Spangenberg begann Kommandant Benjamin Seidl von der Feuerwehr Oberboihingen mit der Moderation des Übungseinsatzes. Insgesamt 31 Einsatzkräfte der Wehr, darunter auch die Drehleiter der Feuerwehr Nürtingen, beteiligten sich am Szenario. Ihre Aufgabe: die Evakuierung der verbliebenen Personen, darunter zwei Personen im Rollstuhl und mehrere freiwillige Mimen der örtlichen Jugendfeuerwehr. Eine Nebelmaschine sorgte derweil für realistisch verrauchte Bedingungen im Innenraum – und erschwerte die Orientierung.

Zusätzlich zur Brandbekämpfung rückte auch die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) an – mit insgesamt 17 Kräften von DRK, Maltesern, der evangelischen und katholischen Kirche. Für das Team war der Einsatz ebenfalls eine Premiere: „Wir hatten bisher wenig Erfahrung in der Betreuung von Menschen im Autismus-Spektrum“, so Pfarrerin Teresa Nieser von der PSNV. „Umso wichtiger war die gute Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Fachpersonal vor Ort. Wir haben viel mitgenommen und wissen nun noch besser, wie wir mit einer solchen Situation gut umgehen.“

Denn der Einsatz stellte alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Nicht alle von Leben inklusiv betreuten Personen sind in der Lage, sich sprachlich auszudrücken oder eine Ausnahmesituation wie einen Feueralarm einzuordnen. Gerade in solchen Momenten zeigt sich, wie essenziell das Zusammenspiel zwischen Einsatzkräften und Mitarbeitenden in der Eingliederungshilfe ist. „Die Übung hat gezeigt, wie viel Abstimmung und gegenseitiges Verständnis notwendig sind, wenn Menschen mit Unterstützungsbedarf betroffen sind“, betont Daniel Jüptner, Pressesprecher von Leben inklusiv e.V. „Wir sind daher sehr dankbar, dass sich die Einsatzkräfte so engagiert auf unsere besondere Situation eingelassen haben.“

Für die Bewohnenden war der Abend trotz der Aufregung ein spannendes Ereignis – viele verfolgten interessiert das Geschehen, waren fasziniert vom vielen Blaulicht und dem freundlichen Besuch. Auch Kommandant Seidl zieht ein positives Fazit: „Die Feuerwehr hat das Einsatzszenario gut und strukturiert abgearbeitet. Dabei wurden zu den Gegebenheiten und Rettungswegen des Gebäudes wichtige Erkenntnisse gewonnen.“ Die Übung hat somit eindrucksvoll gezeigt, dass im Ernstfall alle Beteiligten gut zusammenarbeiten können – auch wenn alle hoffen, dass ein solcher Einsatz nie Realität wird.

Wir von Leben inklusiv danken allen Einsatzkräften, den Ehrenamtlichen in den Rettungsorganisationen und Bürgermeister Ulrich Spangenberg für die gemeinsame Übung!

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