Glücksschweinchen gegen Corona-Tristesse
„Schwein“ haben seit kurzem einige Teilnehmer der Seniorengruppe der Behinderten-Förderung-Linsenhofen (BFL). Sie bekamen nämlich Besuch von der Schülerin Clara Krämer aus der Realschule Neuffen, wo sie im Religionsunterricht schon im letzten Schuljahr Kontakt zur BFL aufgebaut hatten.
Das Mädchen aus der 6. Klasse hatte in ihrer Freizeit eine Herde hübscher kleiner Glücksschweinchen aus bunter, im Backofen zu härtender Knetmasse gezaubert und wollte damit den Senior*innen ein bisschen Glück vorbeibringen.
Im offenen Gartenhäuschen des Wohnheims wurden sie und ihre Religionslehrerin Monika Petsch von den Bewohner*innen, dem FSJler Lukas Leib und der Betreuerin Andrea Steimer fröhlich empfangen. Jeder aus der Gruppe hatte sich eine Frage überlegt, die er Clara stellen wollte. Seniorin Renate Gaidusch las alle Fragen vor: Was die Clara so mache während des Lockdowns; ob sie ihre Freunde vermisse; wie das klappe mit dem online-Unterricht; ob sie verheiratet sei; ob sie Salami und Schokolade möge… Dies und noch viel mehr wollten die Frauen und Männer von der Schülerin wissen, die alle Fragen bereitwillig beantwortete.
Was machen die Menschen des Wohnheims, um sich während des Lockdowns bei Laune zu halten? Schließlich ist es für sie auch nicht einfach, wenn alle Veranstaltungen des öffentlichen Lebens, wie z.B. das Seniorenturnen oder die Seniorennachmittage wegfallen und die Ehrenamtlichen keine Angebote mehr machen dürfen. Manchmal vertreiben sie sich die Zeit mit Scherzfragen. Auch die Besucherinnen wurden damit von Andrea Steimer ordentlich „aufs Glatteis“ geführt – welcher „Tor“ hat studiert? Der Doktor! Oder was wird täglich gemacht und ist doch schon längst fertig? Das Bett. Zumindest bei den meisten. Und – in der kalten Jahreszeit besonders wichtig: Was ist wärmer als ein Pelz? Zwei Pelze natürlich! Es wurde viel gelacht und alle hatten ihren Spaß.
Anschließend durfte sich jeder eines von Claras kleinen Schweinchen aus der Box nehmen. Wo sie wohl ihren Platz finden werden? Auf dem Nachttisch vielleicht? Oder auf der Fensterbank? Das Glück soll schließlich gut sichtbar sein – oder da, wo man es besonders benötigt. Schon allein der Anblick zauberte allen ein Lächeln ins Gesicht.
Zum Abschluss bekamen die Gäste auch etwas geschenkt, das sie in Ehren halten werden: von den Bewohnern Ingrid Kroboth und Günther Wisst selbst ausgemalte Bilder in bunten Farben. Mit ganz viel Herz!
Und natürlich musste Clara versprechen, wiederzukommen und, wenn es die Corona-Situation zulässt, noch Klassenkameraden mitzubringen. Man könnte ja unter ihrer Anleitung gemeinsam Glücksschweinchen herstellen. Ganz viele. Für ganz viel gemeinsames Glück!