In & Out – Revival im Kunstverein
Von Juni bis Juli fand in Nürtingen das Coming in! Festival für Outsider Art statt. Outsider Art nennt man Kunst, die außerhalb der akademischen Kunstwelt z.B. von Menschen mit Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen geschaffen wurde. Wir haben uns hieran mit einer eigenen Kunstaktion unter Anleitung von Carla Mausch zusammen mit Josephine Bonnet beteiligt. Hierzu verwandelten die beiden der Bildende Künstlerin den Kunstverein Nürtingen in ein temporäres Atelier. In Form eines Art Camps konnten so Künstlerinnen und Künstler von Leben inklusiv e.V. vor Ort ihre Arbeiten entwickeln und gemeinsam in eine Ausstellung umsetzen. Bei einer festlichen Vernissage hatten die zahlreichen Besuchenden nicht nur Gelegenheit die Kunstwerke zu bestaunen, sondern auch die kreativen Menschen von Leben inklusiv kennenzulernen.
So vielseitig die Künstlerinnen und Künstler, so vielseitig waren auch ihre Werke. So widmete sich Rolf aus dem Wohnheim in Oberboihingen detailverliebt der Schaffung von Figuren aus Ton – und schuf dazu gleich eine eigene Geschichte. Hoch konzentriert auch Monika aus dem Förder- und Betreuungsgruppe in Linsenhofen, die ihre Zeichnungen mit ruhiger Hand mit einem Bleistift umsetzt. Und auch Julia aus dem ABW in Nürtingen zeigt sich begeistert und künstlerisch zugleich mit ihren farbenfrohen Bildern die sie mit einem Schwamm gestaltete.
Für den Berufsbildungsbereich hatten sich Carla Mausch und Josephine Bonnet vom Kunstverein etwas Wildes überlegt. Auch sie gestalteten ihre eigenen Kunstwerke, aber schufen auf großer Leinwand und mit einem zerknüllten großen Papierball durch wilde Farbspritzereien auch gemeinsame Werke – die seither an verschiedenen Standorten von uns bereits ausgestellt wurden.
Mit der Aktion wurde spielerisch die Kreativität der Teilnehmenden gefördert, und sie zugleich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt. Zugleich stand aber auch der Spaß im Vordergrund – und dieser war allen Künstlerinnen und Künstlern bei der Schaffung ihrer Werke anzusehen.
Daniel Jüptner
